Sonntag, 8. Juli 2012

Muss das sein....und wenn ja, warum dann Sonntags...Herr, erbarme dich!

Weil in unserer Wahlpfarre in den Sommerferien keine Messe um 10.00 Uhr ist wollten wir ausnahmsweise mal in unserem Ort in die Heilige Messe gehen und hatten vorher extra noch einmal im Internet den Pfarrbrief nachgelesen. Wir kommen in die Kirche und die Orgel spielt feierlich um 9.30 ziehen dann die Messdiener ein und hinter ihnen.......eine Frau.....sie macht mit den Messdienern eine Kniebeuge vorm Altar. Wir sehen uns an und gehen aus der Bank raus, ich frage die Frau auf der anderen Seite "Ist hier keine Heilige Messe?" "Nein, nur Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung"...."Aha....".
Wir fahren ins nahegelegene Kloster, dort ist um 10.00 Uhr Heilige Messe...der Pater hat eine Kladde in der Hand beim Einzug, auf dem Altar liegt kein Messbuch. Die ganze Messe ist von ihm neuinterpretiert, kein Text scheint mir so gelassen wie approbiert. Es war grauenvoll, ich wage zu bezweifeln ob die Messe gültig war, meinem Mann und unserer Tochter ist soetwas nicht bewusst desegen leide ich still.
Warum? Warum? Warum?

5 Kommentare:

  1. Wo zwei, oder drei in meinem Namen versammelt ....

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  2. Seit mir die Heilige Messe so wichtig geworden ist - eigentlich erst in diesem Winter - kann ich deine Enttäuschung sehr gut verstehen. Auf mich kommen solche Erlebnisse auch zu, bei einer Umfrage in der Gemeinde wurde gefragt ob man auch Wortgottesdienste akzeptiert. Ich habe aber ja angekreuzt, weil ich es so schlimm fände, wenn gar nichts mehr da wäre.

    Bei uns im Altenheim haben sie die tägliche (gut besuchte) Messe auf einmal wöchentlich donnerstags um 10 Uhr gekürzt. Die Nonnen sind wegberufen worden. Und die Caritas sieht ihre Aufgaben anderweitig. Es tut mir so leid für die alten Leute, die im Rollstuhl hinein gefahren wurden oder das kurze Streckchen laufen konnten, aber eben nicht den Weg zur Pfarrkirche. Für sie wäre ein Wortgottesdienst doch besser.

    Beängstigend diese Aussichten.

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  3. Warum nicht in die Wortgottesfeier? Vermutlich war sie sehr sorgsam mit viel Herzblut und hoher Kompetenz vorbereitet worden. Unser Bischof tendiert aufgrund der spärlich gesäten Messfeiern inzwischen mehr und mehr dazu, in solchen Notsituationen die Wortgottesfeier als Erfüllung der Sonntagspflicht anzusehen. In vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas ist das schon lange so und wird auch bei uns zur Normalität werden.

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  4. @ F.M.: Ja, aber nicht substanzhaft wie in der Eucharistie

    @ Amelo: Ich bin gerne katholisch und so erkenne ich auch gerne das II. Vatikanische Konzil an, denn bei uns im Ort ist keine Notwendigkeit des Gottesdienstfeier. Alle gestern anwesenden ca. 20 Leute sind mobil, bis auf vielleicht 3 ältere Frauen, die aber bei den Anwesenheit Mitfahrgelegenheit gefunden hätten. Die nächste Eucharistiefeier (nicht die, die wir dann besuchten) ist 5 Minuten mit dem Auto entfernt. Mit dem Bus 10 Minuten und mit dem Fahrrad 20 Minuten. Und ich lese im Konzilstext ganz klar in SACROSANCTUM CONCILIUM, KAPITEL II DAS HEILIGE GEHEIMNIS DER EUCHARISTIE:
    SC: 56. Die beiden Teile, aus denen die Messe gewissermaßen besteht, nämlich Wortgottesdienst und Eucharistiefeier, sind so eng miteinander verbunden, daß sie einen einzigen Kultakt ausmachen. Daher mahnt die Heilige Versammlung die Seelsorger eindringlich, sie sollen in der religiösen Unterweisung die Gläubigen mit Eifer belehren, an der ganzen Messe teilzunehmen, vor allem an Sonntagen und gebotenen Feiertagen.

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    1. Sicher gehören Wortgottesdienst und Eucharistiefeier unabdingbar zusammen. Ich bin aber von anderen Verhältnissen ausgegangen und nicht von so einem "eucharistischen Schlaraffenland" mit einer Messe an jeder Ecke.

      Wenn bei uns kein Gottesdienst ist, liegt die nächste kath. Kirche 20km weiter (mit Öffis nur unter der Woche in ca. 3 Std. weil mit Umweg über die nächste Stadt erreichbar). Sollte dort keine Messe sein, brauchte es zu der nächsten Kirche eine dreiviertel Stunde. Da stellt sich dann allein aus Zeitgründen (die Messen liegen ja sowohl Samstagabend wie Sonntagmorgen alle fast zur gleichen Zeit) nicht die Frage nach Messe oder Wortgottesfeier, sondern nur nach überhaupt irgendein Gottesdienst oder gar nichts. Das ist die Situation, über die unser Bischof nachdenkt. Und da schätze ich durchaus die - im Gegensatz zu vielen Messen - sehr durchdacht und mit großer Andacht und Tiefe gefeierten Wortgottesfeiern.

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