Freitag, 7. September 2012

Eine Geschichte aus meinem Leben

Heute in der Abendmesse habe ich für meinen Vater gebetet, der eine Stunde vorher mit V.a. Hüftfraktur ins Krankenhaus eingeliefert worden ist (die sich mittlerweile bestätigt hat).

Ich musste an eine Begebenheit denken in der mein Vater mir besonders nahe war.
Es war in den Sommerferien und der Schulfreund meines Vaters, der in Südamerika Missionar ist, war im Sommerurlaub bei seiner Familie.
Als 5tes von 6 Kindern hatte ich das Pesch, wie ich es damals sah, dass ich meine Eltern in die Frühmesse um 7 Uhr, die dieser Priester zelebriert hatte, begleiten durfte. Meine großen Geschwister waren  in Sommercamps und mein kleiner Bruder konnte im Bett bleiben, da die Kirche um die Ecke war.
Ich erinnere mich wirklich nicht begeistert gewesen zu sein, dass ich so früh aufstehen musste und
auch nicht wirklich über den Messbesuch. Der Freund meines Vaters sprach und spricht nicht deutlich Deutsch, es ist eher ein Genuschele, was wohl am langen Auslandsaufenthalt lag/liegt.
Ich war damals s.w. im Wachstum und mein Kreislauf war so früh am Morgen noch nicht richtig im Gang.
Ich erinnere mich, dass ich anfing zu wackeln, mich aber nicht setzen wollte oder mich nicht traute.
Auch wollte ich meine Eltern nicht stören. Irgendwann bin ich dann umgekippt.
Mein Vater hat mich rausgetragen und draussen im Park vor der Kirche auf eine  Bank gelegt und saß dort mit mir.
Dies war einer der schönsten Momente in meinem Leben, die ich mit meinem Vater, den ich sonst immer mit meinen Geschwistern teilte/teilen musste hatte. Mein Vater ganz alleine für mich und voller Sorge um mich.

Ich denke ich habe zwei Sachen aus dieser "Begegnung" mitgenommen zum ersten es schadet keinem Kind, dass es mit in die Heilige Messe "geschleppt" wird (und wende das auch manchmal an :-)) . Gottes Gegenwart kann alles nur zum Besten führen und ich trage bis heute im Herzen, dass es eigentlich ganz okay war, dass ich da war! Und zum zweiten mein Vater, Vater von 6 Kindern hat mir seine komplette Sorge in diesem Moment zugewandt. Sehr wahrscheinlich auch noch öfter, aber da konnte ich es als Kind direkt spüren, es war toll! Und so konnte ich glauben, dass wenn Gott Gott ist und mein Vater, dann kann ER auch in dem Moment wenn ich ihn brauche ganz für mich da sein, auch bei 7 Milliarden Menschen auf der Welt.

Gebete für meinen Vater sind highly appreciated!

1 Kommentar:

  1. An den Erinnerungen dieser schönen Momente kann man sich festhalten, wenn gerade eine schwere Zeit ist.
    Der Papa. Ich bete mit.

    Alles Gute für deinen Vater.
    Huppicke

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