Donnerstag, 8. November 2012

Gute Frage, keine einfache Antwort

La femmes Tochter hatte am Sonntag ein Kärtchen für eine Martinstüte nach der Messe in einer Gemeinde unserer Wahlgemeinden geschenkt bekommen. Die Kirche liegt in einem Arbeiterstadteil, die Messe ist immer recht leer, aber es sind immer die gleichen Senioren da. Aus welchem Grund weiss ich nicht, aber in jedem Fall sind dort keine Messdiener aufgeschrieben. Unsere Tochter dient aber gerne da, so auch an diesem Sonntag. Ein Mann gibt ihr immer eine Kleinigkeit nach der Messe, zuerst war ich etwas befremdet erlaubte ihr aber immer es anzunehmen, weil der Mann es wirklich aus Freude gab. Letzten Sonntag überlegte ich mit ihr doch dem Mann einmal etwas mitzubringen. Wir entschieden uns für ein Karte mit dem Bild ihrer Namenspatronin und Pralinen und der Mann war sichtlich sprachlos vor Freude. Ein anderer kam dann an und schenkte ihr ein Kärtchen mit dem sie sich heute eine Martinstüte abholen konnte. Das war mir ja eigentlich schon wieder peinlich. Aber nun ja. Aber das war eigentlich nur die Einleitung.

Als wir später wieder im Auto unterwegs nach Hause waren sagte meine Tochter : "Mama, kann ich dich mal was fragen?". "Klar" "Wie kommt es eigentlich, dass es so wenig Kinder gibt die richtig glauben?", "Ich meine, sie glauben ja, oder würden glauben, aber die bekommen das gar nicht richtig erzählt." "[......= ein Mädchen aus ihrer Klasse] hat mich gefragt ob ich in der Kommunionvorbereitung auch das "Heilige Maria" gelernt habe. Ich habe dann zu ihr gesagt, das Gebet heißt 'Gegrüßet seist du Maria' und ich kannte es schon vor meinem Kommunionunterricht [Anm.: 'Unsere Tochter ist ein Jahr vor ihrer Klasse in unserer Wahlpfarrei zur Hl. Kommunion gegangen - darin fühle ich mich auch immer mehr bestätigt].
Tja, was antwortet man da? Erstmal habe ich es mit "evtl. ist den Eltern der Glaube nicht so wichtig, oder sie haben keine Zeit" versucht und dann  kam Situationsbedingt ein anderes Thema.

Witzig war noch, dass sie über ihren besten Freund meinte: " Der X. glaubt ja an Gott, sehr sogar, aber der ist ja leider nur evangelisch und seine Mutter ist da ja auch nicht so drin wie du, sagt sie immer.".....Das "nur" hat sie nicht von mir ;-)

2 Kommentare:

  1. Lass sie ruhig schenken. Sie freuen sich halt so ein junges Gesicht dort zu sehen. Die Freude will halt auch irgendwohin und vielleicht ist niemand zum teilen da.

    Ich mit meinen 43 Jahren drücke den Altersschnitt in der Mittwochsmorgenmesse so sehr runter - seitdem werde ich im Dorf beim einkaufen von allen Seiten gegrüßt. Auch von denen die mittwochs nicht gehen. Es spricht sich rum.

    Und ich merke, dass ich mich auch sehr freue, wenn ich Kinder sehe, die sich in der Kirche andächtig benehmen und nicht, obwohl nicht mehr ganz klein, andauernd rumhampeln, schwätzen oder in der Nase popeln.

    :-)

    Meine Kleinen lernen im Moment mit Feuereifer das Vater unser. Ich freue mich sehr darüber.

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  2. Ja, die älteren Leute bei uns im Dorf sind auch alle super nett zu uns, letztens hat mich eine ältere Frau angesprochen, weil sie gedacht hatte wir wären weg gezogen, weil wir nicht mehr hier in die Heilige Messe gehen. Sie hatte aber Verständnis dafür und ich habe sie eingeladen mal mit uns mit dem Auto in unsere Wahlpfarrei zu einem festlichen Hochamt zu fahren, nachdem sie mir erzählt hatte, dass Allerheiligen hier gar nichts war...

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