Samstag, 20. Juli 2013

Ferienanfang....die Seele baumeln lassen ;-)

Immer vor großen Ereignissen haben wir eingeführt, dass wir Beichten gehen. So auch vor den Sommerferien, sprich vor dem Urlaub. Ich gehe - so Gott will - mit meinem Mann heute Abend. Unsere Tochter hatte aber, da sie heute nicht mitkommen kann am Donnerstag den Priester nach der Messe gefragt ob sie beichten kann. Später im Auto als sie fröhlich vor sich hin lachte fragte ich sie "Glücklich?" "Ja na klar, ich war gerade beichten" "Ist schon cool, ne?" "Ja, allerdings hat der Pfr. A ziemlich viel geredet, das hätte er sich sparen können, du glaubst nicht, was der alles gesagt hat, aber es war nur blabla, so mit Gott und den Ferien und so". "Ok, aber der meinte es sicherlich nur nett" "Ja, ich weiss, aber da ist mir der Pfarrer H. lieber, der sagt mir nur was ich evtl. besser machen könnte und das finde ich gut". "Ok" Thema beendet, Thema wechsel.

Gleiches Kind gleiches Auto: "Das Lied ist einfach geil" "Ich mag nicht wenn du das Wort geil benutzt" "Okay, aber das Lied ist einfach cool". Freundin von hinten, die uns s.w. vorher nicht hören konnte, da wir mit einer geistesgestörten Lautstärke "30 Grad" hörten (Ich stosse innerlich Zetermordio in Richtung meines Mannes aus, der das auf mein Iphone geladen hat): "Das Lied ist jawohl obergeil", Meine Tochter "Obercool meinst du". Ich, Anlage leiser drehend: "Was ist denn Kolumbianischer Schnee?" Beide "Keine Ahnung, ja Schnee in Kolumbien oder so". "Das ist Kokain und Kokain ist eine Droge" "Warum sagt der dann nicht Kokain und warum nennt man das Kolumbianischen Schnee?" "Weil es nicht so toll in das Lied passen würde und weil Kokain in Kolumbien produziert wird" "Ach so, egal, Drogen sind Sch.... aber das Lied ist geil, ähm cool" Also wird die Anlage wieder aufgedreht und wir hören nochmal und vor dem Fußballplatz an dem wir uns mit ihrer Mannschaft treffen muss das Dach aufgemacht werden und wir hören nochmal so laut:
30 Grad - Flamingos und Flipper,
Sonnenbrille auf und rein in die Slipper,
30 Grad - kolumbianischer Schnee,
Rosanes Sakko im Cabriole!

Und jeden Tag einen kleinen Exorzismus und die Bitte, dass das Heilige Blut uns vor allem Unheil bewahren möge! In dieser Welt aber nicht von dieser Welt. Bon voyage!

Montag, 1. Juli 2013

Wenn la femme einfach nur Mama ist...

So, jetzt hatten wir es letztens dass unsere Tochter den sonntäglichen Messbesuch wegen Verabredungen, Training auf den Sonntagabend gelegt hat....und...dann hatte sie Sonntagabend Fieber.
Eigentlich wollte ich unnachgiebig bleiben nach dem Motto "wer feiern kann, kann auch arbeiten". Aber sie sah mir dann doch zu blass aus und ausserdem merkte ich, dass es ihr wirklich nicht gut ging.
Also erste verpasste Sonntagsmesse seit ihrer Ersten  Heiligen Kommunion vor 2 Jahren.

Der Arzt stellte am nächsten Tag fest, dass sie sich einen Virusinfekt eingefangen hatte. Am Mittwoch ging es ihr dann allmählich besser, so dass ich festlegte dass wir Donnerstagabend in die Heilige Messe gehen würden. Ich sagte ihr aber auch, dass das kein Ersatz für die verpasste Sonntagsmesse ist. Das mag sich jetzt grausam hart anhören, aber ich sag es ja nicht einfach so, sondern erkläre ihr das auch und ich meine, glaube, hoffe, dass sie es versteht. Auf dem Weg zur Kirche, sagte ich ihr, dass anschließend das Allerheiligste ausgesetzt würde und dass ich dann gerne noch ein paar Minuten vor dem Allerheiligsten knien bleiben würde. Obwohl wir erst kurz vorher an der Kirche ankamen wollte sie dienen und war auch glücklich über ihre Entscheidung, da sie alleine war.
Als der Priester dann zum Tabernakel ging kniete sie sich vor den Altar, der ausländische Gastpriester wusste jetzt erstmal nicht mehr weiter nachdem er Jesus in der Monstranz auf den Altar gestellt hatte und ging zum Küster der sich als unsere Tochter sich hingekniet hatte auch hinkniete. Der stand dann wieder auf und ging zum Priester, s.w. um ihm zu sagen, dass er die Messe mit dem Segen und der Entlassung (eigentlich vor der Aussetzung) beenden sollte. Meine Tochter blieb knien. Der Priester ging wieder zum Altar gab den Segen und entließ uns und stellte sich vor den Altar neben unsere Tochter. Die blieb knien. Mittlerweile hatte ich Tränen der Rührung in den Augen und ein "Gott ich liebe dich, wenn nicht sowieso, dann für dieses Geschenk" im Herzen. Irgendwann beugte sich der Priester zu ihr runter um ihr augenscheinlich zu sagen, dass er ausziehn wollte. Also stand sie auf, sie machten die Kniebeuge und zogen aus.
Während ich noch Gott jubelnd und frohlockend vor ihm kniete kam unser Töchterchen aus der Sakristei gepflogen. Ich legte meinen Finger auf die Lippen und deutete zum Altar, aber was raus muss muss raus.
Sie kniete sich neben mich, kuschelte sich an mich und flüsterte "Mama, der wusste gar nicht was der machen muss". Ich nickte und sah sie liebevoll an, nahm sie in den Arm und fragte dann ob wir wohl noch beide Zeit für ein Gebet hätten. Da nickte sie glücklich. Als wir dann später aus der Kirche raus waren lachten und quatschten wir. Und fürs erste haben wir überlegt ob sie nicht zusätzlich zur Sonntagsmesse mindestens alle 14 Tage auch Donnerstags mitgehen will......Wir sprechen uns! ;-)