Montag, 1. Juli 2013

Wenn la femme einfach nur Mama ist...

So, jetzt hatten wir es letztens dass unsere Tochter den sonntäglichen Messbesuch wegen Verabredungen, Training auf den Sonntagabend gelegt hat....und...dann hatte sie Sonntagabend Fieber.
Eigentlich wollte ich unnachgiebig bleiben nach dem Motto "wer feiern kann, kann auch arbeiten". Aber sie sah mir dann doch zu blass aus und ausserdem merkte ich, dass es ihr wirklich nicht gut ging.
Also erste verpasste Sonntagsmesse seit ihrer Ersten  Heiligen Kommunion vor 2 Jahren.

Der Arzt stellte am nächsten Tag fest, dass sie sich einen Virusinfekt eingefangen hatte. Am Mittwoch ging es ihr dann allmählich besser, so dass ich festlegte dass wir Donnerstagabend in die Heilige Messe gehen würden. Ich sagte ihr aber auch, dass das kein Ersatz für die verpasste Sonntagsmesse ist. Das mag sich jetzt grausam hart anhören, aber ich sag es ja nicht einfach so, sondern erkläre ihr das auch und ich meine, glaube, hoffe, dass sie es versteht. Auf dem Weg zur Kirche, sagte ich ihr, dass anschließend das Allerheiligste ausgesetzt würde und dass ich dann gerne noch ein paar Minuten vor dem Allerheiligsten knien bleiben würde. Obwohl wir erst kurz vorher an der Kirche ankamen wollte sie dienen und war auch glücklich über ihre Entscheidung, da sie alleine war.
Als der Priester dann zum Tabernakel ging kniete sie sich vor den Altar, der ausländische Gastpriester wusste jetzt erstmal nicht mehr weiter nachdem er Jesus in der Monstranz auf den Altar gestellt hatte und ging zum Küster der sich als unsere Tochter sich hingekniet hatte auch hinkniete. Der stand dann wieder auf und ging zum Priester, s.w. um ihm zu sagen, dass er die Messe mit dem Segen und der Entlassung (eigentlich vor der Aussetzung) beenden sollte. Meine Tochter blieb knien. Der Priester ging wieder zum Altar gab den Segen und entließ uns und stellte sich vor den Altar neben unsere Tochter. Die blieb knien. Mittlerweile hatte ich Tränen der Rührung in den Augen und ein "Gott ich liebe dich, wenn nicht sowieso, dann für dieses Geschenk" im Herzen. Irgendwann beugte sich der Priester zu ihr runter um ihr augenscheinlich zu sagen, dass er ausziehn wollte. Also stand sie auf, sie machten die Kniebeuge und zogen aus.
Während ich noch Gott jubelnd und frohlockend vor ihm kniete kam unser Töchterchen aus der Sakristei gepflogen. Ich legte meinen Finger auf die Lippen und deutete zum Altar, aber was raus muss muss raus.
Sie kniete sich neben mich, kuschelte sich an mich und flüsterte "Mama, der wusste gar nicht was der machen muss". Ich nickte und sah sie liebevoll an, nahm sie in den Arm und fragte dann ob wir wohl noch beide Zeit für ein Gebet hätten. Da nickte sie glücklich. Als wir dann später aus der Kirche raus waren lachten und quatschten wir. Und fürs erste haben wir überlegt ob sie nicht zusätzlich zur Sonntagsmesse mindestens alle 14 Tage auch Donnerstags mitgehen will......Wir sprechen uns! ;-)

3 Kommentare:

  1. ... haben wir überlegt ob sie nicht zusätzlich zur Sonntagsmesse mindestens alle 14 Tage auch Donnerstags mitgehen will...

    Im Klartext: ... habe ICH überlegt ob sie nicht zusätzlich zur Sonntagsmesse mindestens alle 14 Tage auch Donnerstags mitgehen MUSS ...

    Sehr gut! So motiviert man die Kinder richtig zur Kirche!

    AntwortenLöschen
  2. Lieber F.M. entweder haben Sie keine Kinder oder keine Liebe oder ,über allem, sind Jesus noch nie in der Heiligen Eucharistie begegnet. Meine Tochter war so aufgewühlt, glücklich von der Begegnung mit Jesus im Heiligsten Altarsakrament, dass sie es direkt anschließend über die Freisprecheinrichtung im Auto ihrer Tante erzählte wie cool es in der Messe gewesen ist. Als ich letzten Sonntagabend - gemeinsam waren wir in der VAM - nochmal alleine in die Messe ging und dort kein Messdiener ausser dem Küster war und ich es unserer Tochter später beim Abendessen erzählte, und ihr auch erzählte, dass eine Frau mir gesagt hatte, wie schön sie am Abend vorher in der VAM gedient hätte, war sie sehr traurig nicht noch einmal mitgegangen zu sein. Es mag sein, dass es das ein oder andere mal nicht in ihren Plan passt in die Messe zu gehen, aber hinterher war sie bisher immer delighted gegangen zu sein. Wenn man über Jesus als den guten Hirten und den Priester als Verwalter dieses Guten Kindern immer und immer wieder erklärt und die Glücklichkeit des Glaubens in den Sakramenten vorlebt, dann kann das auch ein unterdurchschnittlich intelligentes Kind aufnehmen, und unsere Tochter ist überdurchschnittlich intelligent. Ihr tun tatsächlich die Kinder leid, deren Eltern nicht so wie wir darüber sprechen und das vorleben. Aber vielen Dank für ihre Besorgnis.

    AntwortenLöschen
  3. Liebe la femme,
    und wieder einmal muss ich denken "woooowwww!!!!" - wie wunderschön! Wieder einmal ein herzliches DANKESCHÖN für's Teilen dieser kostbaren Erlebnisse!
    In einer Zeit, in der ich herauszufinden versuche, welcher MEIN Weg ist, finde ich es sehr bereichernd, solche wunderbaren Berichte von einer authentischen, gelungenen Ehe und v.a. Kindererziehung zu lesen.
    Vergelt's Gott!
    ...you are in my prayers!

    AntwortenLöschen